Daimyô 大名

Die Daimyô waren Provinzfürsten im feudalen Japan, und zwar vom 10. Jh. bis zur Meiji-Ära im 19.Jh. Während der Shogunate waren sie dem jeweiligen →Shôgun unterstellt, nominell auch dem Kaiser. Der Name suggeriert „großer Name“, aber komplett lautet er Dai (groß) myôden (名田) privates Land, also großer Landbesitzer. Einige kamen zu ihren Besitztümern durch Verbindung mit der kaiserlichen Familie, andere stiegen aus den Rängen der Samurai zu Daimyô auf, vor allem während der →Edo-Zeit. Tokugawa Ieyasu, der letzte der drei Reichseiniger (→Sengoku-Zeit) und Begründer der Tokugawa-Dynastie der Edo-Zeit organisierte die rund 200 Daimyô in sogenannte han, die nach der Menge an Reis, die sie erzeugten, eingestuft wurden. Nur wer ein Han mit mehr als 10.000 koku Reis (1 koku = 180l) anführte, durfte sich Daimyô nennen. Die, die mit Tokugawa verwandtschaftlich verbunden waren, gehörten zu den shinpan, die fudai waren Verbündete der Tokugawa in den vorangegangenen Schlachten der Sengoku-Zeit, an dritter Stelle standen die tozama, die nicht mit den Tokugawa verbündet waren, aber nicht unbedingt gegen sie einst gekämpft hatten. Daimyô vergüteten die Dienste der Samurai, die ihr Land zuhause oder in Edo bewachten, mit Land oder Reis, den die Samurai in Edo in Kuramae bei den Reishändlern gegen Bargeld eintauschten, viele von ihnen verarmten jedoch zusehends. Mit der Meiji-Restauration wurde das Feudalsystem mitsamt den han abgeschafft und Präfekturen geschaffen, 47 an der Zahl.

Zurück zu den Beiträgen