Epochen der japanischen Geschichte

Epochen der japanischen Geschichte

Japan wurde vermutlich vor 30.000 Jahren besiedelt, und zwar über Landbrücken während der letzten Eiszeit von Sibirien nach Hokkaidô, von der Koreanischen Halbinsel, und über das Meer von vermutlich austronesischen Volksgruppen (z.B. Philippinen, Taiwan). Die Landbrücken verschwanden vor 20.000 Jahren
Jômon-Zeit (etwa 16.500-300 v.Chr.) 縄文時代. Die Menschen waren Jäger und Sammler und betrieben Brandrodung. Der Name leitet sich vom Schnurmuster (jômon) auf der Keramik ab, der ersten dieser Art in der Welt. Die →Ainu sind genetisch zu 80% mit dem Jômon-Volk identisch, die Yamato-Japaner dagegen nur zu 8%

Yayoi-Zeit (etwa 400 v. – 300 n.Chr.) 弥生時代 Einführung von Nassreisanbau und Metallverearbeitung. Yayoi ist ein Stadtteil in          Tokyo direkt neben der Tokyo Universität, dort fand man Keramikscherben, die qualitativ hochwertiger sind als die aus der Jômon-Zeit. Die Menschen der Yayoi-Zeit haben bereits eine 92%ige genetische Übereinstimmung mit den heutigen Japanern.
Kofun-Zeit (300-552) 古墳時代benannt nach den Hügelgräbern (kofun), besonders eindrucksvoll sind die schlüssellochförmigen, von einem Wassergraben umgebenen Hügelgräber in der Nähe von Ôsaka. In diese Zeit fielen intensive Kontakte mit China und den koreanischen Königreichen Koguryo, Paekche und Silla. Durch diese Kontakte kamen die chinesische Schrift, Konfuzianismus und vor allem Buddhismus nach Japan.

Asuka-Zeit (552-710) 飛鳥時代In diese Zeit fällt der Aufstieg des importierten →Buddhismus zur Staatsreligion während der Regentschaft der Kaiserin Suiko bzw. des Prinzregenten Shotoku Taishi

Nara-Zeit (710-794) 奈良時代Die Hauptstadt hieß Heijô-kyô, das heutige Nara. Die Zeit war friedlich, allerdings weisen aufkommende Großklöster und Familienverbände auf wachsende Konkurrenz zum Kaiserhof hin.

Heian-Zeit (794-1185) 平安時代Die nach Kyôto (heian-kyô) benannte Zeit. Anfangs hatte der Kaiserhof noch echte Macht, aber mit der Aufstieg der Familie Fujiwara endete sie im Grunde für immer. Die Heian-Zeit ist berühmt für die höfische Kultur, Malerei, Dichtkunst. Die Hofdame Murasaki Shikibu verfasste den ersten psychologischen Roman der Weltliteratur.

Kamakura-Zeit (1185-1333) (鎌倉時代Das Ende der Heian-Zeit war geprägt vom erbitterten Konflikt zwischen zwei Familien, den Taira und den Minamoto, der sich zum Krieg aufschaukelte. Zunächst wurde der Minamoto-Clan vernichtend geschlagen.Der Anführer der Taira (Taira-no-Kiyomori) machte den Fehler, die Anführer der Minamoto am Leben zu lassen. Denn im Gempei-Krieg schlugen die Brüder Minamoto Yoritomo und Yoshitsune die Taira vernichtend. Die Angehörigen mussten in die entlegendsten Gebiete Japans flüchten.Yoritomo zwang seinen Bruder zum Selbstmord und errichtete das erste Shôgunat. Nach seinem Tod (er stürzte vom Pferd, der Legende nach durch den Rachegeist seines Bruders) verlagerte sich die Macht auf die Familie Hôjô. Zweimal (1274 und 1281) wurde in der Folgezeit das Land von Mongolen angegriffen, schwere Stürme (kamikaze = Götterwind) retteten Japan vor der Invasion. Die Kamakura-Zeit endete 1333 auf Betreiben von Kaiser Go-Daigo mit dem Sieg der Familie Ashikaga über die Hôjô.
Muromachi-室町時代bzw. Ashikaga-Zeit (1333-1568) Die Ashikaga errichteten ein neues Shôgunat, das im Ônin-Krieg (1467-77), einem Bürgerkrieg, in dem Kôto fast vollständig zerstört wurde, endete. Damit begann das 100 Jahre andauernde Zeitalter der Kriege um die Vorherrschaft in Japan.

Sengoku Ära, Zeitalter der Streitenden Reiche (1477-1600 戦国時代) Mit der Ankunft der Portugiesen kamen auch Feuerwaffen ins Land. Diese setzte Oda Nobunaga mit Erfolg ein. Nach seiner Ermordung durch einen seiner Offiziere setzte Toyotomi Hideyoshi, einst einfacher Soldat im Heer Odas, das Werk fort. Nach dessen Tod übernahm Tokugawa Ieyasu die Macht und besiegte in der Schlacht von Sekigahara die Truppen von Hideyori, Sohn Hideyoshis. Dieser Sieg sollte den Verlauf der japanischen Geschichte nachhaltig beeinflussen. Denn sonst hätte es keine Edo-Zeit gegeben, kein Tokyo und wohl auch nicht die 260 Jahre der selbst gewählten Isolation unter der Tokugawa-Dynastie.

Edo-Zeit (1600-1868) 江戸時代 Tokugawa Ieyasu, der erste Shogûn der Edo-Zeit war sehr klug. Durch die Wahl des von andern als ungünstig beurteilten, vielfach noch sumpfigen Edo als Sitz des Shôgunats und damit de-facto Hauptstadt rückte er weg von der Kaiserstadt Kyôto in die Mitte von Japan. Und er zwang die Daimyô, alle zwei Jahre für ein halbes Jahr in großen aufwendigen Prozessionen (大名行列, daimyō gyōretsu) nach Edo zu ziehen, und zwar entlang neu geschaffener Fernstraßen von/nach Edo. Diese Reisen der Daimyō in Begleitung ihrer Samurai und ihres Hofstaates schufen die ersten Fernstraßen Japans, die Kaidō. Auf dem Weg nach Edo wurden spezielle Unterkünfte (本陣, honjin) für die reisenden Fürsten und ihr Gefolge unterhalten. Etwa alle 20km entstanden Unterkunftssiedlungen (juku 宿) mit Lokalen und Teehäusern. Damit erhielten die neuen Fernstraßen auch eine Infrastruktur. Die Familien der Daimyô blieben als Geiseln in Edo, wo sie in großen Residenzen mit schönen Gärten wohnten. Das alles diente der Kontrolle der Daimyô und Bindung großer Geldsummen an den Pomp der Prozessionen und den Unterhalt mehrerer Residenzen. Durch die selbstgewählte Isolation (鎖国 sakoku: kein Ausländer durfte Japan betreten, kein Japaner das Land verlassen, das gerade erst eingeführte →Christentum wurde verboten, tausende starben als Märtyrer) konnte sich die Kultur zu ihrer Perfektion entwickeln, am Ende führte die Isolation zur Stagnation und zum Rückstand gegenüber dem Westen. Als einzige Ausländer durften Holländer zunächst in Hirado eine Faktorei der Ostindien-Kompanie (VOC) unterhalten, später mussten sie sich mit der winzigen künstlichen Insel Dejima vor Nagasaki (heute mitten in der Stadt gelegen) begnügen.

Meiji-Ära (1868-1912) 明治時代  → Meiji-Ära

Taishô-Ära (1912-1926) 大正時代 → Taishô-Ära

Shôwa-Ära (1926-1989) 昭和→ Shôwa-Ära

Heisei-Ära (1989-2019) 平成→ Heisei-Ära

Reiwa (2019-) 令和→ Reiwa-Ära

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