
Fujizuka 富士塚
In der Edo-Zeit entstand ein Kult um den Fuji,富士講 Fuji-kô genannt. Begründet wurde dieser vom Shintôpriester Hasegawa Kakugyô (1541-1646), der die rituelle Besteigung des Fuji-san zu einer religiösen Verpflichtung erhob. Aber in der Edo-Zeit war das ein beschwerliches Unternehmen (nicht wie heute, wo man mit dem Bus nachts von Shinjuku die 100 km zur 5.Station und nach der nächtlichen Besteigung am nächsten Tag nachmittags wieder zurück fährt). Das war nur etwas für junge Männer (Frauen durften den Berg wegen ihrer monatlichen Blutungen erst gar nicht besteigen).
Da kam der Shintôpriester Takada Toshiro 1780 auf die glänzende Idee, einen künstlichen Hügel aus Material des Fuji-san auf dem Gelände seines Mizu-Inari-Schreins in der Nähe der Waseda-Universität zu errichten. Er brauchte für den zehn Meter hohen Hügel neun Jahre, weil er das Material mühsam vom Fuji heranschaffen ließ. Damit war der erste von einst 800 künstlich errichteten Mini-Fujis, genannt Fuji-zuka (富士塚) geschaffen. Viele waren nur drei Meter hoch oder hatten einen Kern aus örtlich beschafften Steinen, aber der äußere Mantel musste aus Originalmaterial vom Fuji stammen und wenn möglich Asche vom Gipfel auf deren höchstem Punkt enthalten. Zum fertigen Fuji-zuka gehörten zusätzlich Kopien von Markierungen der 10 Stationen, Steinfiguren, kleine Schreine u.a. Elemente des fernen großen Originals. Der Fujiko-Kult setzte sich noch bis über die Meiji-Zeit hinaus fort. Der bekannte Fuji-zuka des Shinagawa-Schreins entstand erst nach dem Ende der Edo-Zeit um 1872. Mit der modernen städtischen Entwicklung von Tokyo verschwanden die meisten, aber noch heute existieren 60 Mini-Fujis, meist auf dem Gelände von Schreinen, einer im T-Guest House. Der Hügel, der den klassischen Fuji-zuka am ähnlichsten sein soll, steht auf dem Gelände des Takamatsu Sengen Schreins im Stadtbezirk Toshima. Der Komagome Fuji hat den Schrein auf dem Fujizuka-Hügel, der wiederum über einem prähistorischen Hügelgrab errichtet wurde.