Geisha 芸者

Geisha 芸者

Geisha bedeutet direkt übersetzt „Kunst-Person“. In der Tat wurden und werden sie jahrelang  in klassischem Tanz, Gesang, Spiel der →Shamisen, →Ikebana, Kalligraphie und anderen traditionellen Künsten ausgebildet. Außerdem beherrschen sie die Kunst, ihre meist männlichen Gäste zu unterhalten, machen mit ihnen traditionelle Partyspiele, verkörpern im Grunde das Frauenbild der Edo-Zeit (Geisha lernen Vollkommenheit in ihren Bewegungen von den männlichen Darstellern von Frauenrollen - onnagata - im Kabuki, heißt es).  Außerhalb Japans verwechselt man sie häufig mit den Edelkurtisanen, den Oiran, der Edo-Zeit. Früher wurden Mädchen aus armen Familien an Geisha-Häuser „verkauft“ und mussten die lange Ausbildung und kostbare Kimono und Haarschmuck erst abarbeiten, ehe sie frei waren oder von einem Gönner freigekauft wurden.

Sie durften und dürfen wie moderne Hostessen Sex mit einem Kunden haben, wenn sie das wollen, der Kunde muss dann ein „Kopfkissengeld“ zahlen.

In der Regel blieben sie unverheiratet und unterrichteten als ältere Geisha (in Kyôto Geiko genannt) die jungen Geisha-Lehrlinge, die in Kyôto Maiko heißen und wegen ihrer prächtigen Kimonos mit den überlangen Ärmeln, den lackierten Geta und vor allem dem weiß geschminkten Gesicht geradezu von fotografierwütigen Touristen auf ihrem Weg vom Geisha-Haus zu ihrem Einsatzort in irgendeinem Lokal in Gion bedrängt und belästigt werden, sodass 2019 im Stadtteil Gion ein Fotografierverbot verhängt wurde. Allerdings sieht man in Kyôto auch immer wieder Frauen und Mädchen, gern auch Ausländerinnen, die sich in speziellen Studios als Maiko verkleidet haben und damit durch die Gassen von Kyôto trippeln. Die haben sicher ebenso wenig gegen Fotografiert werden wie die maskierten Schönen aus dem Ruhrgebiet beim Karneval von Venedig. Wie das geht, erklärt Tessa.

Abende mit Geishaunterhaltung sind sehr teuer und verlangen ein üppiges Spesenkonto der einladenden Firma. Wer als Normalverbraucher mal Geishas erleben will, kann dies gegelegentlich kostenlos im Auditorium der Touristeninformation in Asakusa gegenüber dem Eingangstor Kaminari-mon in den Tempelbezirk erleben. Noch prächtiger, allerdings nicht kostenlos, sind die Miyako Odori genannten Tanzaufführungen der Geiko in Kyôto jedes Jahr im April. Es gibt noch etwa 75.000 Geisha in Japan. Manche abendlichen Stadttouren bieten auch einen kurzen Einblick in Geisha-Partys.

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