Heisei-Ära 平成 (1989-2019)

Der Name der 30-jährigen Regierungszeit von Kaiser Akihito bedeutet „Frieden überall“. Anders als der erste Teil der Shôwa-Ära, trifft das Motto hier zu. Dafür gab es eine Reihe von Naturkatastrophen in Form von vier starken Erdbeben und Starkregen in West-Japan (wie im Frühsommer 2021 in Japan und Deutschland). Besonders das Hanshin-Awaji-Erdbeben in und um Kôbe vom 17.01.1995 und die Dreifachkatastrophe des Tohoku-Erdbebens samt Tsunami und Kernschmelze zweier Reaktoren von Fukushima Dai-ichi vom 11.03.2011 ragen dabei heraus. Der Sarin-Gift-Anschlag durch Mitglieder der Aum-Shinrikyo-Sekte (heute: Aleph) vom 20.03.1995, also nur zwei Monate nach dem Kôbe-Erdbeben, war ein Schock für die Bevölkerung, weil das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit in der Gesellschaft damit verloren gingen, ebenso, wie die Tôhoku-Dreifachkatastrophe 16 Jahre später den Glauben in Regierung, Wissenschaft und Technik nachhaltig erschütterten.

Spannungen mit dem aufstrebenden China, Dauerspannungen mit beiden Koreas sind auf die Weigerung der konservativen Regierung (→Nippon Kaigi, →Politik) zurückzuführen, Vergangenheitsbewältigung ernsthaft anzugehen. Immerhin wurde in dieser Ära erstmals seit 1955  die ewig regierende LDP zweimal in die Opposition gezwungen, allerdings nur kurze Zeit. Die Ära sah auch das Ende der „Bubble Economy“ auf die eine lang anhaltende Wirtschaftskrise folgte. Sportliche Großereignisse waren die Olympischen Winterspiele in Nagano 1998 und der gemeinsam mit Korea durchgeführte Fifa World Cup 2002.

Bemerkenswert ist auch, dass Kaiser Akihito auf eigenen Wunsch am 30.04.2019 abdankte und heute als emeritierter Tennô im Akasaka-Palast in Tokyo mit seiner Frau Michiko lebt.

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