
Ikebana 生け花
Wie andere dô-Künste gibt es anstatt Ikebana („lebende Blumen“) auch den Begriff kadô (華道 Weg der Blumen), der die Philosophie dahinter betont. Bereits im 6.Jh. gehörten Blumen als Ausdruck der Bewunderung für die Götter neben Weihrauch (Speise der Götter) und Kerzen (Symbol für das Universum) zu den Opfergaben. Ikebana als Kunstform wurde in Japan entwickelt und war bis Anfang des 19.Jh. den Adeligen vorbehalten, für die es wie →Sadô, →Shodô, →Musik ein Pflichtfach war. In der →Edo-Zeit praktizierten Samurai, Geistliche, Geisha und Kurtisanen Ikebana. Frauen war diese Kunst bis zum Beginn des 19.Jh. verboten, in der →Meiji-Ära wurde es dafür Pflichtfach für Schülerinnen. Und auch heute sind es überwiegend Frauen, die sich mit Ikebana beschäftigen; insgesamt betreiben um die 20 Mio. Menschen in Japan diese Kunst, für die es rund dreitausend eigenständige Ikebana-Schulen gibt, die sich häufig sehr eng an die Regeln der eigenen Schule halten und den Kadôka, also den Menschen, die Kadô praktizieren, wenig kreativen Freiraum lassen. In Japan sind die Ikenobu- und Ohara-Schulen am beliebtesten, im Ausland die Sôgetsu-Schule, da sie den Anfängern offenbar mehr Freiheiten lässt. In Tokyo steht das moderne Hauptquartier der Schule an der Aoyama-dôri Besuchern offen (in Nachbarschaft der Kanadischen Botschaft mit ihren zwei sehenswerten japanisch-kanadischen Steingärten).
Es geht um ein Stück lebendiger Natur im Innenraum, um die Beziehung zur Jahreszeit, Ausdruck von Gefühlen bei der Gestaltung und vieles mehr. Es geht auch um das Dreieck Mensch - Erde - Himmel.
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