Kana und Kanji (Schriftzeichen)

Vor Einführung der chinesischen Schrift (vermutlich zwischen dem 3. Und 5.Jh.) gab es in Japan keine eigene Schrift. Es gibt heute in Japan 3 Schriftsysteme Kanji ( 漢字)sowie im 9.Jh. angeblich vom Mönch Kûkai (Kobo Daishi, 774-836, Gründer der esoterischen Shingon-Sekte) entwicklte Silbenschrift Kana zu je 50 Zeichen, das sind verkürzte Schriftzeichen ohne Bedeutung, die nur phonetisch verwendet werden. Für das Lesen buddhistischer Texte waren sie besser geeignet als die regulären Kanji. Eine Variante sind die fließenden, runden Hiragana, auch onnade (女手Frauenhand) genannt, weil früher Frauen, denen formeller Unterricht in dem Erlernen der Kanji verwehrt war, damit ihre Briefe und Texte schrieben.

Kindergartenkinder lernen Hiragana bereits mit 4 Jahren und können damit Kinderbücher lesen, bevor sie eingeschult werden. Das Erlernen  einer Silbenschrift ist wesentlich leichter als das Erlernen einer Buchstabenschrift, weil man die Silben nur aneinander reihen muss und das Wort sofort lesen kann. Auch gibt es weder Groß- noch Kleinschreibung, in normalen Texten aber auch keine Lücke zwischen Wörtern oder Satzzeichen. Es gibt für kanji zwei Lesarten: on-yomi (sino-japanische Lesart) und kun-yomi (japanische Lesart). Stehen zwei oder mehr Kanji zusammen, werden sie meist sino-japanisch gelesen, weil ein Zeichen im Chinesischen nur eine Silbe repräsentiert, japanische Wörter aber meist mehrsilbig sind: Tôkyô müsste japanisch als Higashi Miyako gelesen werden.


Details zu Kanji auf Wikipdia.
Details zu Kana auf Wikipdia.

Zurück zu den Beiträgen