Kimono 着物

Kimono 着物

Wörtlich bedeutet Kimono schlicht Anziehzeug. Gute Seidenkimonos kosten mit Zubehör umgerechnet 20.000 €, gebraucht gibt es einfache Kimonos auf Flohmärkten oder entsprechenden Geschäften für 1000 Yen und weniger, bessere erhält man für umgerechnet 100€, ein Bruchteil der ursprünglichen Kosten.

Der Kimono in seiner standardisierten T-Form mit geradem Schnitt und weiten Ärmeln entwickelte sich in der →Heian-Zeit. Gute Kimonos werden aus genormten Stoffbahnen gefertigt und haben eine Einheitsgröße, die man durch Faltung anpassen kann. Heute gibt es aber auch Kimonos in unterschiedlichen Größen. Besonders die der Sumo-Kolosse erfordern Sondergrößen, auch sind sie in der Farbgebung extravaganter, während Männer-Kimonos einfarbig und eher dunkel sind. Damit stehen  sie in großem Kontrast zu den prächtigen, kostbaren Frauen-Kimonos. Am farbenfrohsten sind die der unverheirateten Frauen mit den langen Ärmeln (振袖furisode). Man sieht sie vor allem am 2.Montag im Januar, dem seijin-no-hi, also dem Tag des Erwachsenwerdens (→Feiertage). Auf Hochzeitsempfängen tragen unverheiratete diese ebenfalls. Verheiratete Frauen, vor allem die Mutter der Braut, tragen zu formellen Gelegenheiten den kurotomesode (黒留袖)diese sind schwarz, unterhalb der Taille jedoch prächtig bestickt, möglichst der Jahreszeit entsprechend. Formelle Kimonos wie diese haben an 5 Stellen das Familienwappen (家紋kamon). Es gibt für Kimonos feine Abstufungen. Einzelheiten →de.wikipedia.org/wiki/Kimono.

Der Obi genannte Gürtel ist beim Frauen-Kimono das kostbarste Zubehör. Für den Männer-Kimono reicht ein einfacher vergleichsweise schmaler Gürtel, der in Sekunden befestigt ist. Dagegen ist das korrekte Anziehen eines Frauen-Kimono schwierig, jüngere Frauen können das in der Regel nicht mehr. Damenfriseure übernehmen häufig diese Aufgabe. Natürlich gibt es Kimono-Schulen für diesen Zweck. Ein formelles Zubehör sowohl für Frauen wie Männer ist der Hosenrock hakama, den Frauen z.B. bei der Abschlussfeier nach dem Studium tragen. Die Überjacke haori trägt ebenfalls dazu bei, einen Männer-Kimono formeller zu machen.

Yukata sind bedruckte einfache Sommer-Kimonos, meist aus Baumwolle, Leinen oder Hanf können ebenfalls verwendet werden. Sie werden zu Bon-odori (→Feiertage), sommerlichen Feuerwerken und sonstigen sommerlichen Festen getragen.

Kimonostoff kann für Accessoires und als Applikationen auf modernen Kleidungsstücken verwendet werden.  

Zurück zu den Beiträgen