
Konfuzianismus
Die Länder Ostasiens und Vietnam wurden von der Soziallehre des Konfuzius (551–479 v. Chr.) beeinflusst. Es gibt einige Konfuzius-Tempel, in denen er verehrt wird. Sie dienten im Japan der Edo-Zeit als Schulen für die Samurai. Aber als Religion spielte der Konfuzianismus in Japan anders als in China keine Rolle. Dafür wirkt sich seine Soziallehre bis heute aus. Einerseits fördert diese Lehre die Unterordnung des einzelnen unter das Gemeinwesen, was sich in der Corona-Pandemie als vorteilhaft erwiesen hat. Aber Konfuzianismus lehrt auch Gehorsam gegenüber dem Staat und der Regierung, weshalb die chinesische Führung sich heute gern wieder auf konfuzianische Ethik beruft, die während der Kulturrevolution wie andere Traditionen und Religionen vehement bekämpft wurden. Auch stehen Frauen in konfuzianisch beeinflussten Gesellschaften nicht auf derselben Stufe wie Männer: sie sollen sich innerhalb der Familie ihren Brüdern und Vätern, im Beruf männlichen Kollegen unterordnen. Eine Konsequenz ist, dass moderne Frauen heute zunehmend die Ehe ablehnen, sich lieber scheiden als unterdrücken lassen und lieber als „single mother“ in prekären finanziellen Verhältnissen leben als in ehelicher Abhängigkeit (→Sex).