Matsuri 祭 (Feste)

Matsuri 祭 (Feste)

Der Begriff Matsuri umfasst im weiteren Sinne alle Festlichkeiten einschließlich der nationalen Feiertage, auch hauptsächlich in Familien gefeierte Feste wie das Mädchen- und das Jungenfest oder Tanabata (→Feiertage). Im engeren Sinne sind sie an einzelne Schreine, seltener Tempel, gebunden. Jeder Schrein feiert ein jährliches Fest im Frühjahr zur Zeit der Aussaat (Bitte an die Götter um gute Ernte) und im Herbst als Dank für eine hoffentlich gute Ernte. Charakteristisch sind die Umzüge der tragbaren Schreine (お神輿 omikoshi) durch die Umgebung des Schreins. 

Am Meer gibt es Prozessionen mit Fischerbooten. Besonderheiten sind Feuer- und Nackt-Feste. Berühmt sind auch die Feste, bei denen große Prunkwagen mit Musikern und Tänzer*innen durch die Straßen gezogen werden, berühmt ist das Gion Matsuri in Kyôto im Juli, das Kawagoe Matsuri im Oktober, das Takayama Matsuri im Frühjahr und Herbst.

Erwähnenswert sind auch die speziellen Fruchtbarkeitsfeste, z.B. das Kanamara Matsuri im April, bei dem statt traditioneller omikoshi riesige Penisse durch die Straßen gezogen werden. Am Ziel gibt es dann einen eisernen Penis zum Berühren und Eis in Penisform zum Lutschen. Ursprünglich beteten Prostituierte in der Edo-Zeit um Schutz vor Geschlechtskrankheiten und gegen Unglück, heute dient die Parade auch der HIV/AIDS-Prävention.

Es soll in Japan über 10.000 Feste im Jahresverlauf geben.  Viele haben sich zu Touristenattraktionen sowohl für einheimische wie ausländische Touristen entwickelt. Andere sind nur Eingeweihten bekannt.

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