Moon Sekte und Japan

Durch das Attentat vom 8.07.2022 auf den früheren Premierminister Shinzô Abe kamen für die Regierungspartei LDP wenig schmeichelhafte Fakten zur Vereinigungskirche, international besser bekannt als Moon-Sekte, und ihr Wirken in Japan ans Licht. Abes Großvater Kishi, selbst einst Premierminister (1957-60), lud den Sektengründer Sun Myung Moon (gestorben 2012) ein, die Sekte in Japan zu etablieren. Beide waren wie die LDP insgesamt, Freunde der USA, antikommunistisch eingestellt, politisch konservativ. Im Gegenzug zur jahrzehntelangen Förderung der Sekte durch LDP-Mitglieder und Parlamentarier unterstützen Anhänger der Sekte die Partei in Wahlkämpfen.

Die Sekte hat in Japan rund 300.000 Anhänger, 10% der weltweiten Anhängerschaft. Moon´s Witwe Hak Ja Han ist die Führerin der Vereingungskirche, die sich seit 1995 offiziell "Familienföderation für Weltfrieden und Vereinigung" nennt. Auffälligstes Merkmal sind die Massenhochzeiten zwischen Paaren, die sich zumeist vorher nicht kannten, und die für Sekten häufig anzutreffende Methode der Finanzierung durch Auspressen der Anhänger (massive Spenden) für den Erwerb unverhältnismäßig überteuerter Gegenstände, Schriften, usw. Diese Spenden haben die Sekte zu einem mächtigen Firmenkonglomerat in Korea gemacht. Ihr Hauptquartier hat sie jedoch in den USA.

Die Auflösung als religiöse Entität in Japan wurde von der Regierung beantragt, damit würden Steuererleichterungen wegfallen, aber als Firma könnte die Vereinigungskirche weiterbestehen. Man lässt die Anhänger einfach nach Korea in die palastähnliche Zentrale pilgern und dort ihre Spenden in Form von Bargeld abliefern. Moon´s Witwe Hk betont immer wieder: Japan muss für die begangenen Greueltaten im 2.Weltkrieg zahlen!

Auf WIkipedia mehr zur Vereinigungskirche.

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