Nō 能

Nō 能

Nô-Theater wurde im 14.Jh. von Kan´ami und seinem Sohn Zeami entwickelt und wird bis heute noch genauso gespielt. Auch die Sprache bleibt altertümlich. Es lässt sich zum Nuo der Tang-Dynastie zurückverfolgen. Früher durften wie im →Kabuki nur Männer auftreten, heute zunehmend auch Frauen. Nô, auch Noh geschrieben, war das Theater der Samurai, während Kabuki das Theater der Bürger war. Selbst die Darsteller gehörten zur Samurai-Schicht. Anders als beim Kabuki gibt es keine Bühnenbilder, nur eine aufgemalte stilisierte Kiefer an der hölzernen naturbelassenen Rückwand. 

Die zwei, drei Darsteller betreten die Bühne von links über eine überdachte Brücke und verlassen sie auch wieder über diese. Der Hauptdarsteller (shite) trägt eine Maske (能面nô-men). Es gibt rund 250 aus Holz geschnitzte Maskentypen, sogenannte Larven. Masken und Kostüme können sehr wertvoll, ja nationale Schätze sein. Dem Hauptdarsteller zur Seite steht der waki, manchmal tritt ein dritter Darsteller (tsure) auf. An der Rückwand der Bühne vor der Kiefer sitzen die Musiker: Querflöte aus Bambus, zwei unterschiedliche Uhrglas-( ôtsuzumi und kotsuzumi) und eine Fasstrommel (taiko). Auf der rechten Seite der Bühne sitzt der „Chor“ (hayashi), in dunkle Kimono gekleidete Männer, die den Text in einer Art Sprechgesang rezitieren. Die Bewegungen der Darsteller sind sehr langsam und reduziert, die Fußsohlen verlassen den Boden nicht. Auch wenn man bei Nô eher von Tanzdrama als von Schauspiel spricht, sind die Tänze nur angedeutet, die Wirkung ist sehr eindringlich und fremdartig.

Es geht um Götter, Geister, Ungeheuer, unglückliche Liebe, tragische Kriegsereignisse wie die Niederlage des Heike-Clans, Wahnsinn. Das Repertoire umfasst etwa 250 Stücke, alle aus dem 14. Jh. Zwischen zwei Stücken werden üblicherweise lustige Zwischenspiele (kyôgen) zur Auflockerung aufgeführt, die Bestandteil des Nô-Theaters (nôgaku) sind und wie Kabuki zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Manche Schreine haben eine Nô-Bühne im Freien, dort werden gelegentlich Stücke bei Fackelschein aufgeführt (takigi-nô). Es gibt fünf Schulen, die bekannteste ist Kanze, die ihr Theater im modernen Shopping-Komplex „Ginza Six“ in Tokyo im Erdgeschoss haben. 

Einzelheiten →de.wikipedia.org/wiki/N%C5%8D 

Foto: Nô-Maske

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