Omiai お見合い
Arrangierte Ehen sind heute selten geworden, nur noch 5% aller Ehen sollen auf diese Weise zustande kommen. Im ländlichen Japan ist der Prozentsatz jedoch höher. Zwei Familien werden auf diese Weise zusammengebracht, sie sollten nach sozialem Status miteinander kompatibel sein. Es wird ggf. auch heute noch nach Erbkrankheiten und anderen möglichen Hemmnissen geforscht. Auf dem Land gibt es typischerweise ältere Frauen, die sehr gut vernetzt sind und sich halbprofessionell als Ehevermittlerinnen (nakôdo 仲人) betätigen. Es kann aber auch jemand aus dem Bekanntenkreis sein. Sie – meist sind es Frauen - lädt zu einem formellen Abendessen ein, an dem die potenziellen Partner, deren Eltern und die Vermittlerin teilnehmen.
Besonders junge Frauen willigen im Vorfeld ein, von sich ein Omiai-Foto im Kimono machen zu lassen. Fotos, Selbstdarstellungen mit Bildungsverlauf, Hobbies, Interessensgebieten u.ä. werden vor dem Treffen ausgetauscht. Das Omiai findet nur statt, wenn ein gewisses gegenseitiges Interesse besteht. Besteht danach immer noch Interesse, findet das nächste Treffen der potenziellen Partner ohne Anhang statt, und die Beziehung kann sich von da an normal entwickeln. Besteht kein Interesse, wird dies nach dem ersten Treffen diskret mitgeteilt. Auch →go-kon