Onsen 温泉

Onsen 温泉

Es gibt um die 13.000 onsen in Japan, jeder vierten wird heilende Wirkung zugesprochen. Da die japanischen Inseln vulkanischen Ursprungs sind, findet man sie überall. Es gibt sehr unterschiedliche Arten von Thermalbädern. Oft wird einfach das heiße Wasser durch Rohrleitungen in die einzelnen →ryokan und Hotels geleitet. Im yuki-guni, dem Schneeland in Richtung Japanischem Meer, liegt im Winter der Schnee meterhoch, selbst in den Tälern. Aber dank der onsen sind die Straßen schneefrei: Kleine Rohre sind in die Straßen verlegt, und wie mit Sprinkleranlagen werden die Straßen ständig von warmem Wasser übersprüht. 

Ungleich romantischer sind die natürlichen Bäder im Freien, rotenburo露天風呂, in denen man gelegentlich noch gemischt nackt (konyoku) baden kann, was ja früher in Japan allgemein üblich war; andernfalls ist Badekleidung vorgeschrieben. Die romantischsten liegen irgendwo in stillen, abgelegenen Gebirgstälern. Solche rotenburo vermitteln den Badenden ein Höchstmaß an Entspannung und ästhetischem Genuss. Selbst die Japan-Makaken(Affen) genießen sie ganzjährig, zu besichtigen vor allem im Jigokudani (Höllental) in der Präfektur Nagano. 

Andere Arten von Bädern sind das hōmatsuyoku (das Wasser ist mit Luftblasen angereichert, gibt es natürlich und künstlich) und mushi-buro (heißer Dampf wird in Kabinen geleitet, der Kopf schaut oben heraus), z. B. in Goshogake Onsen, Akita, Nord-Japan. Ganz im Süden Kyūshūs kann man in heißem Sand baden: sunamushiyu. Bekannt ist das Ibusuki Onsen, Kagoshima. Etwas nördlicher, in der Provinz Oita, schwimmen im Wasser der Becken des Myoban Onsen eine Art Orangen. Die Becken übernehmen damit die Funktion von Schönheitsbädern. 

Foto: Japan-Makaken im Jigokudani in Nagano

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