Pachinko パチンコ

Pachinko パチンコ

Unübersehbar sind Pachinko-Spielhallen. Das sind die prächtigsten Gebäude in der Nähe der Bahnhöfe, sie verraten von außen schon, wie viel Geld damit verdient wird. Man muss nicht lange danach suchen, überall in den Städten sind sie zu finden: die langen Reihen gleichartiger Spielautomaten, in denen Metallkugeln ihren Weg zwischen Nägeln hindurch nach unten suchen (eine Erfindung aus der Nachkriegszeit) und – viel zu selten – in den Auffangvorrichtungen landen. Die öffnen dann nämlich ihre tulips genannten Klappen, was automatisch zur Ausschüttung vieler weiterer Kugeln führt. Und nur darum geht es. Man kauft sich am Eingang eine Plastikschachtel mit einer Portion Kugeln, geht zu einem freien Automaten und schüttet Kugel für Kugel in die obere Rinne (in die untere quellen – hoffentlich – die Zugabekugeln). Heute findet man nur noch die automatisch zu bedienenden Apparate. Die alten Hebelgeräte wecken höchstens noch Nostalgiegefühle. Die modernen ähneln immer mehr Video-oder Computerspielen.

Hat man – mit Glück – einen Automaten geleert, muss man zum nächsten gehen oder vorn am Eingang die Kugeln abgeben, die in einer Zählmaschine blitzschnell gezählt werden. Je nachdem, wie viele Kugeln man sich „erarbeitet“ hat, erhält man dafür billige Waren, manchmal auch Ess-und Trinkbares: Laut Gesetz dürfen weder Geld noch wertvolle Ware abgegeben werden. Der Gewinn kann in Geschäften neben der Pachinko-Halle verkauft und somit doch versilbert werden. Für manche ist Pachinko-Spielen eine Möglichkeit zum Abschalten, vielleicht gar eine Art Meditation – angesichts des Höllenlärms und Rauchgestanks in den Hallen für Außenstehende unverständlich – für viele sicher aber eine Form von Spielsucht. Das Pachinko-Business ist zu einem großen Teil in koreanischer Hand, einschließlich Nordkorea, wohin die Gewinne exportiert werden. Die →Yakuza lassen sich natürlich ebenfalls solch einen lukrativen Geschäftszweig nicht entgehen. Immerhin gibt es 10.000 Hallen.

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