Religiosität

Japaner sind pragmatisch und diesseitsbezogen. Religiös motivierte Rituale und Handlungen sollen den „Gläubigen“ Nutzen im Diesseits bringen (genze riyaku genannt, →Abwehrzauber und Glücksbringer). Der Glaube an Wiedergeburt und das Paradies im Jenseits spielen im Denken und Handeln der meisten Menschen keine Rolle. Die meisten Städter werden auf Fragen, die von Ausländern, aber nicht von Japanern gestellt werden, nämlich, welcher Religion sie angehören, antworten: keiner. Neugeborene werden im Schrein vorgestellt, geheiratet wird zunehmend in der Kirche, die oft nur Dekoration ist einschließlich der Priester, die keine sind, Totenfeiern, Beerdigungen werden buddhistisch durchgeführt. 

  1. Unterschiedliche religiöse Traditionen ergänzen sich. 
  2. Die Natur gilt als von kami belebt. Diese werden verehrt, um sie „gutmütig“ zu stimmen.
  3. Verstorbene Familienangehörige haben religiösen Bezug, man bittet sie um Beistand für die Lebenden, sie gelten je nach religiöser Grundhaltung als Buddha bzw. kami
  4. Reinigung ist ein Grundelement japanischer Religiosität, besonders im Shintô.
  5. Jährlich wiederkehrende Feste (→matsuri) bilden den Höhepunkt im Jahr von Schreinen und Tempeln.
  6. Religiöse Praktiken wie tägliche Opfer vor Hausaltar/-schrein, Besuche von Schreinen und Tempeln gehören zum Alltag als Bestandteil der Alltagsrituale.
  7. Religiöse Autorität steht nicht über weltlicher Autorität.  
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