Shodô 書道
Der Weg des Schreibens ist eine der zahlreichen traditionellen Weg- (-dô) Künste Japans, die wie die andern überwiegend im 7.Jh. aus China eingeführt. In Japan entwickelte sich die Kunst der Kalligraphie zunächst am Kaiserhof in Kyôto, später setzten die Samurai mit eigenem Stil (ausdrucksstark, minimalistisch) die Entwicklung fort. Mönche praktizieren sie heute täglich für die beliebten go-shuin (Kalligraphie mit roten Stempeln der Schreine und Tempel). In Japan ist Kalligraphie genau geregelt. Sie soll in einem Schwung, einer kraftvollen fließenden Bewegung erfolgen und auf künstlerische Weise das oder die Schriftzeichen interpretieren.
An Neujahr, und zwar am 2.Januar gibt den Brauch der ersten Kalligraphie des Jahres (書き初め kakizome). Dabei werden Schriftzeichen mit glücksverheißender Bedeutung mit riesigen Pinseln gemalt. Dazu wird Kimono mit Hakama getragen, die Füße sind barfuß. Am 5.Januar findet jedes Jahr im Nippon Budokan in Tokyo ein Kakizome-Wettbewerb mit mehreren tausend Teilmer*innen statt.
Wie etwa im islamisch geprägten Iran gibt es auch in Japan die Kunst, Figuren mittels →Kanji zu malen.