Tempura 天ぷら

Tempura 天ぷら

Niemand würde vermuten, dass dieses populäre, scheinbar urjapanische Gericht seine Wurzeln im Portugiesischen hat und sich von der Fastenspeise quattuor tempora ableitet. Tempura, wie wir es heute kennen, hat sich in der Edo-Zeit entwickelt, wo es am Hafen auf Imbisswagen hergestellt und von dort als „fast food“ verkauft wurde.

Der Teig besteht aus Tempuramehl, Ei, Eiswasser (manche verwenden Mineralwasser). Frittiert werden vielerlei Gemüse, z.B,  Zwiebeln, Karotten, Auberginen, Paprika, Renkon (Lotuswurzelscheiben), Süßkartoffeln, Kürbis, Okraschoten, Shisoblätter,  dazu Pilze, Hummerkrabben, Weißfisch, Tintenfisch und andere Fischarten. Als Öl wird Rapsöl oder anderes Öl verwendet, bisweilen Sesamöl, selbst Baumwollsaatöl.  

Als Soße oder Dip wird tentsuyu (3 Teile →Dashi Brühe, 1 Teil Mirin, 1 Teil Sojasoße) mit fein geraspeltem Rettich (daikon) verwendet. Optimal ist, wenn das frittierte Produkt direkt vom Öl auf den Teller kommt und knusprig-heiß gegessen werden kann. Wesentlich preiswerter sind Lokalketten wie Tenya, wo ein Menü mit 5 Tempurateilen (tempura moriawase: z.B. Hummerkrabbe, Tintenfisch oder Weißfisch, drei Sorten Gemüse), Reis, übergossen mit tentsuyu, dazu Misoshiru und einem Stück Tsukemono als Tendon teishoku um die 500 Yen (unter 4€) kostet. Verlangt man weniger Reis (komoro), verringert sich der Preis um 50 Yen. Allerdings sind dann die Tempura-Teile oft nicht mehr so knusprig und haben evtl. zu viel Tentsuyu aufgesogen. Tempura auf Soba oder Udon ist ebenfalls beliebt und wird dort angeboten, wo es Soba/Udon gibt. 

Sehr lecker ist kakiage (frittiertes Gemüse).

Die beim Frittieren entstehenden Teigkrümel heißen tenkasu und werden als kostenlose Beilage in Lokalen der beliebten Sanuki-Udon-Ketten Hanamaru und Marukame angeboten.

Verwendet man statt Tempurateig Pannade, wird es furai (von engl. fry, fried) genannt, z.B. ebi furai (panierte Hummerkrabben), kaki furai (panierte Austern), paniertes Schnitzel heißt aber →tonkatsu und gehören eher zur westlichen Küche →yôshoku.

Zurück zu den Beiträgen