Vegetarier / Veganer
In Japan gibt es den Begriff Vegetarier, wie wir ihn verstehen, nicht. Deshalb verwendet man in Japan für „echte“ Vegetarier die japanische Version des englischen vegetarian, bejitarian ベジタリアン. Der Begriff saishokushugi 菜食主義, den man mit Vegetarier übersetzen könnte, bedeutet wörtlich Grasfresser und meint verweichlichte Männer.
Menschen, die kein Fleisch essen, sind nämlich nicht automatisch Vegetarier, weil Fisch und Meeresfrüchte für sie durchaus auf dem Speiseplan stehen. Und das entspricht auch der traditionellen japanischen Küche. Auch die klassische Brühe, die Seele der japanischen Küche enthält Flocken des getrockneten und geräucherten Bonito (katsuobushi), Seetang und Shhitake-Pilz. Mit der Öffnung zur Außenwelt nach der über 260jährigen selbstgewählten Abschottung während der Edo-Zeit genehmigte der Meiji-Tennô ab 1872 Fleischgenuss, insbesondere Rind, weil das größere Körperwachstum der Westler darauf zurückgeführt wurde.
Die klassische buddhistische Küche, eine quasi vegane Variante der →Kaiseki Ryôri (shōjin ryōri) verwendet keine Zutaten, für die Lebewesen geopfert werden müssen. Es gibt daneben auch die buddhistische chinesische Küche, die Fleischgerichte oft raffiniert imitiert, ohne Fleisch zu verwenden. Ein guter Tipp sind die vielen indischen Restaurants. Nicht einmal ein Prozent der Japaner sind Vegetarier im strengen Sinne, und davon sind ein Prozent Veganer. Konkrete Tipps für Veganer/Vegetarier unterwegs in Japan.