Kaihô Mai/Juni 2025, Japanischer Gesprächskreis 20.03.2025

Kaihô Mai/Juni 2025, Japanischer Gesprächskreis 20.03.2025

Da beim Bōnenkai (Jahresendfeier) im Dezember nicht wenige Mitglieder, die den Vortrag im Oktober verpasst hatten, ihren Wunsch geäußert hatten, den Vortrag zu wiederholen, organisierte ich ihn für das Januar-Treffen. Der Dozent hatte zum Glück Zeit zu kommen. Zu unserer Überraschung redete er im zweiten Vortrag entspannt fast doppelt so lang wie das erste Mal, und wir erfuhren viel Neues über den Fuji und seine Umgebung, vor allem über gute Restaurants, Cafés und Sehenswürdigkeiten dank des reinen Wassers, des milden Klimas und der Buchten mit reichlichen Fischbeständen. Unser Wunsch, einmal zum Berg Fuji zu fahren und gute Geschäfte zu besuchen, ist weitergewachsen.

Am 20. Februar erlebten wir etwas Besonders: Eine Japanerin, die einmal in
München gelebt hatte und jetzt in ihre Heimat zurückgegangen ist, hielt für uns einen Vortrag über die Teezeremonie und ihre Utensilien. Es begann für die Rednerin um 3 Uhr früh japanischer Zeit. Außerdem war sie auf einer Dienstreise. Trotz dieser schwierigen Lage war der Vortrag intensiv und spannend. Zuerst übten wir Zasen: Es ist eine buddhistische Trainingsmethode, bei der man in der richtigen Haltung sitzen
und seinen Geist sammeln soll, um sich selbst gegenüberzutreten. Dann lernten wir den Gruß japanischer Art. Die Tiefe der Verbeugung hängt von der jeweiligen
Situation ab.

Wir erfuhren auch etwas über die Geschichte des Tees.

Saichō, der in China den Buddhismus (Tendai-Sekte) studiert hatte, brachte vor etwa 1200 Jahren Teesamen nach Japan.

Der Tee war damals sehr teuer und wurde als Medikament getrunken. Erst nachdem Eisai (Rinzai-Sekte) in der Kamakura-Epoche (1185/1187–1333) aus China mit Teesamen zurückgekommen war, verbreitete sich der Tee im
Allgemeinen.

Als Nächstes erklärte die Rednerin die Utensilien: Fukusa aus Seide ist für die
Reinigung der Teezeremonie-Utensilien. Diese sind alle aus Naturmaterialien. Ich
brachte eine Raku-Teetasse, Chasen (Schneebesen aus Bambus) und Chashaku (Löffelchen aus Bambus) als Beispiele mit.

Am Ende hörten wir vom Zen und der Teezeremonie. Wie alle japanischen Künste erfordert die Teezeremonie wiederholtes Üben, bei dem der Körper immer wieder eingesetzt wird, um ihn an Kata (vorgegebene Ausführungsformen) anzupassen.

Sobald man Kata beherrscht hat, kann man sich auf natürliche Weise konzentrieren, ohne von seiner Umgebung gestört zu werden, und der Grad an Meisterschaft und
emotionaler Zufriedenheit nimmt zu.

Yuko Murato

(Aufnahme: Yuko
Murato)

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